Am Wochenende durfte ich eine Taufe fotografieren. Es war eine wundervolle Taufe, wo alle im Kreis um den Pfarrer herum saßen. Das fühlte sich ganz wundervoll an. So brachte der Pfarrer sich auf eine Ebene, die sehr einladend war für alle. Auch ich als Fotografin fühlte mich als Teil des ganzen Kreises. So erreichte er mich mit seiner Rede in meinem Herz. Er sprach darüber, dass wir Menschen zwei grundlegende Ängste hätten. Die Angst davor nicht geliebt zu werden und die Angst vor dem Tod. Sofort dachte ich, dass ich die Angst vor dem Tod in den letzten Jahren weitestgehend überwunden habe. Da gibt es nur noch eine ganz natürliche Angst, die aber eher eine schützende angeborene Angst ist. Die Angst davor nicht geliebt zu werden ist für mich eine viel größere Angst. Sie wird am Ende davon beeinflusst, wie sehr ich mich selbst liebe.
"Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst" steht in der Bibel.
Das WIE DICH SELBST am Ende des Bibelspruches wird scheinbar gern übersehen. Sich selbst zu lieben wird viel zu oft als egoistisch angesehen. Aber ist es nicht viel egoistischer, wenn wir uns selbst nicht lieben? Wie sollen wir dann in der Lage sein anderen Liebe zu geben? Die Antwort auf meine Fragen hat mir die wundervolle Azalee vor meiner Haustür gegeben. Sie breitet sich aus wie ein Pfau und strahlt mit ihrer Farbe die pure Liebe aus. Sie hat mich erinnert, dass ich genau dasselbe tun darf. Ich muss mich nicht anstrengen oder verbiegen um die Liebe anderer zu gewinnen. Ich darf einfach so SEIN, wie ich bin. Ich muss nur mir selbst gefallen und dann blühe ich genauso wie diese wunderschöne Azalee. Es ist so einfach .... die Pflanzenwelt macht es uns jeden Tag vor.
Tief in meinem Herzen weiß ich, dass wir im Grunde alle geliebt sind. Doch in den Herausforderungen unseres Lebens vergisst man es sehr oft. Ich bin so unendlich dankbar, dass die Pflanzen mich immer wieder rufen und mir ihre Kraft schenken. Als die Blumen in den letzten Tagen anfingen aufzublühen und ich nicht die Zeit dazu hatte direkt zu fotografieren, war ich extrem traurig. Es hat mir wirklich in den Fingern gekribbelt und ich bin förmlich innerlich aufgeblüht als ich dann doch die Zeit fand. Die Fotografie war und ist ein schönes Mittel um an seiner eigenen Selbstliebe zu arbeiten. Fotos spiegeln wieder, wie viel Liebe wir zu uns selbst haben - nicht nur äußerlich. Das wurde mir wieder extrem bewusst bei einem wundervollen Shooting mit zwei Frauen, die gemeinsam sehr berührende Musik machen. Ich denke, es ist wirklich wichtig für uns alle, dass wir die Arbeit finden, die uns wirklich glücklich macht. Auch das hat etwas mit Selbstliebe zu tun. Natürlich weiß ich, dass es je nach Lebenssituation leicht gesagt ist. Doch ich glaube, dass alles Türen aufgehen werden, wenn wir genug Selbstvertrauen und Liebe zu uns haben.
In diesem Sinn, wünsche ich auch von Dir von Herzen, dass Du die Liebe für Dich selbst findest und weißt, dass Du gut bist so wie Du bist. Hier kommen ein paar Bilder aus den letzten Tagen.
In Liebe, Doreen